Geschichte

1166 Die Herren von Lobdaburg bei Jena herrschten um 1166 in der Gegend von Schleiz. Hartmann von Lobdaburg war der erste Landesherr der Landschaft Schleiz. (Er nahm von 1217 - 1218 an einem Kreuzzug nach Palästina teil.)

1232 werden Schleiz und die erste Kirche der Stadt - die Nikolaikirche (1837 abgebrannt) - erstmalig urkundlich erwähnt.

1284 wurde dem Deutschen Orden das Patronatsrecht über die Schleizer St. Nikolaikirche übertragen. Der Deutsche Orden baute die St. Georgen Kirche, die ehemals eine Kapelle war. Das Bauwerk stammt in seiner Grundsubstanz aus der Spätgotik. Das Äußere ist unscheinbar, am Langhaus sieht man Strebepfeiler mit Pultdächern und Fenster mit großen Spitzbögen. An den dreischiffigen, gewölbten Hallenraum der Stadtkirche ist im Osten ein netzgewölbter Chor angefügt, der mit drei Seiten des Achtecks schließt und der etwas breiter ist als das Mittelschiff des Langhauses. Der Altarplatz ragte z.T. über die alte Stadtmauer hinaus. Auf dem Platz vor der heutigen Schule war ein Friedhof.

1475 und 1517 brannte die Kirche jeweils ab. Danach lag sie lange Zeit als Ruine. Sie wurde mit einem Notdach versehen, die Orgel stand unweit der Kanzel. Die heutige Sakristei war die Bälgenstube für die Orgel. Das neue Werk wurde an derselben Stelle wieder aufgebaut (ca. 1580). Der damalige Gotteshausvater (Verwalter des Kirchenvermögens) und frühere Hofbarbier Georg Behr, hob alles alte Eisen des alten Orgelwerkes auf und klopfte sogar die Nägel gerade um sie für die neue Orgel wieder verwenden zu können. Erst 65 Jahre später begann man mit dem Wiederaufbau. 

1567 feierte man die Einweihung der nun erst wieder gänzlich aufgebauten Stadtkirche.

1599 stürzte das hintere Gewölbe vermutlich wegen schlechter Bauweise wieder ein. 

1616 soll der Altar wieder aufgerichtet worden sein. Heinrich der Mittlere von Reuß (gest. 1616) hat den herrschaftlichen Stand und die steinerne Kanzel bauen lassen, auch die Geistlichen malen und ihre Bilder in der Sakristei habe aufhängen lassen. Diese Bilder hängen heute in der Bergkirche. 

1637 am 25.03. brach in der Kirchgasse ein Feuer aus. Turm, Dach und das Langschiff der Kirche wurden stark beschädigt. Sogar die 63 Zentner schwere Glocke ist im Feuer zerschmolzen. Das Innere der Kirche aber scheint unversehrt geblieben zu sein. Die Gewölbe bewährten sich. In den nächsten Jahren wurde die Kirche wieder hergestellt. 1642 konnte die große Glocke wieder aufgehängt werden. Sie wog 53 Zentner, soll in Gera gegossen worden sein und kostete 1600 Gulden. 1672 zersprang die Glocke und wurde von Hiob Breitinger in Schleiz umgegossen.

1689 am 24.07. brannte der größte Teil der Stadt ab, 250 Häuser wurden vernichtet, nebst Schloß, Kirche, Pfarrei, Schule und Rathaus. Dazu kam noch, daß im folgenden Jahr ein großer Sturmwind den stehengebliebenen Giebel zum Einsturz brachte, wobei nicht nur das nach dem Brande hergestellte Notdach und das Gewölbe durchschlagen, sondern auch der Turm fast gänzlich zerstört wurden. 1690 begann der Wiederaufbau.

1694 am 1. Advent konnte die Kirche wieder eingeweiht werden.

1721 wurde mit dem Bau des noch heute stehenden Altars begonnen. 1723 am 06.01. fand die Einweihung des Altars statt.

1945 am 8. Mai kurz vor Ende des 2. Weltkrieges war ein Luftangriff auf Schleiz und die Kirche wurde umfangreich zerstört

1952 zum Kirchweihtag am 1. Advent  war die Einweihung nach schwierigen Jahren des Aufbaues.

1959 wurde des restaurierte Altar eingeweiht.

In den 1990iger Jahren erfolgte eine Sanierung der Aussenfassade und des Kirchturmes.

Von 2006-2012 fand die Restaurierung des Altars statt.

2012 war die Sanierung des Innenraumes.

Von 2013-2016 konnte die Orgel renoviert werden.

(Dieser Beschreibung liegen die Aufzeichnungen von Frau Christina Riecken, † 2007, zugrunde.)

 
 
 
 
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