Schleiz I  (Mitte)

Schleiz ist seit Einführung der Reformation im Ort (1533) zentraler Ort für die umliegenden Gemeinden. Bis heute ist Schleiz Sitz der Superintendentur. 

Das Ortsbild wird geprägt von 2 Kirchen und dem Evangelischen Gemeindehaus. Alle drei Gebäude sind tief in der Ortsgeschichte verwurzelt und werden für diverse Gemeindeveranstaltungen genutzt.

 

 



Bergkirche St. Marien

Die Bergkirche hoch über der Stadt, auf dem parkähnlichen Bergfriedhof gelegen, ist seit Jahrhunderten ein viel besuchter Ort.
Zunächst erbaut als kleine Wegekapelle, später mehrfach erweitert, wird sie seit gut acht Jahrhunderten als Gotteshaus genutzt.
Vier Jahrhunderte lang war sie zudem noch Begräbniskirche für Familienangehörige des Hauses Reuß sowie für Angehörige bekannter Schleizer Familien.
Hier feiern Einheimische und Gäste regelmäßig Gottesdienste, Taufen, Trauungen und Trauerfeiern oder besuchen Konzerte.
Auch dem Tourismus wird Platz eingeräumt. Sehenswert sind die reiche barocke Ausschmückung und die Himmelswiese von 1896/97 am gotischen Gewölbe, ebenso die frisch sanierte Fürstengruft mit den prächtigen Särgen der Grafen und Fürsten Reuß.

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Stadtkirche St. Georg

Im 13. Jahrhundert werden Schleiz und die Stadtkirche erstmalig urkundlich erwähnt. Sie ist seitdem die Hauptkirche der Stadt.
Das Bauwerk stammt in seiner Grundsubstanz aus der Spätgotik. Das Äußere ist heute unscheinbar. In Folge zahlreicher Stadtbrände wurde die Kirche immer wieder neu aufgebaut.
1945, am 8. April wurde sie bei dem Bombenabwurf auf die Stadt Schleiz zerstört.
In den folgenden Jahren wieder aufgebaut, feierte die Gemeinde 1952 die erneute Einweihung.
Heute wird die Stadtkirche im Wechsel mit der Bergkirche für Gottesdienste und Konzerte genutzt.
Sie bietet etwa 500 Menschen Platz. Die Hälfte der Reihen ist mit einer Bankheizung beheizbar.

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Evangelisches Gemeindehaus

Das evangelische Gemeindehaus befindet sich in der August-Bebel-Straße 9.
1893 erfolgte der Bau und die Einweihung als Ev. Vereinshaus zur Nutzung durch alle christlichen Gruppen und Vereine. Später siedelte sich der Evangelische Kindergarten hier an, der bis auf den heutigen Tag in der Gartenseite seinen Platz hat.
Hier finden regelmäßige Gruppentreffen, Chorproben u.v.a. statt, im Winter feiern wir hier unsere Gottesdienste.


Mönchgrün - St. MATERNUS

Maternus war im 4. Jahrhundert Bischof von Köln. Er genoß zeitweise hohes Ansehen als Bewahrer rechter Lehre. Sein Tag ist der 14. September. Eine Überlieferung aus der Ortsgeschichte berichtet, jahrhundertelang hätten sich die Einwohner gegen die Einrichtung einer Gastwirtschaft gewehrt. Ursprünglich hieß unser Ort nur „Grün“, wie auch viele andere Orte mit dieser Endsilbe. Ebenso wie diese erhielt er später erst eine „Kennung“ durch das vorgesetzte „Mönch-“, was sicher damit zusammenhängt, dass das Dorf seit 1366 dem Deutschen Haus in Schleiz gehörte und von ihm geistlich versorgt wurde.                              
Strahlend hell empfängt uns das kleine Kirchlein, dessen Renovierung 1985 abgeschlossen wurde. Die gotische Gestalt des Gebäudes verrät, dass es erst in der Zeit nach der Erwerbung des Ortes durch die Deutschherren gegründet wurde. Anfangs fand hier nur in Abständen Gottesdienst statt, im Regelfall mussten die Mönchgrüner zur Bergkirche gehen. Ein winziger Dachreiter über dem Westgiebel birgt eine kleine Glocke. Der Innenraum der Kapelle enthält eine Einrichtung, die 1903 in einer Auswahl aus verschiedensten Stilarten geschaffen wurde. Hinter und über dem Altar steht die Kanzel, eingefasst von einer Wand, die Ähnlichkeit mit einer Hausfassade hat. An Kanzelkorb und Schalldeckel befinden sich aus Holz gesägte Verzierungen, die dem Barock nachempfunden sind. Dazu treten zwei Bleiglasfenster rechts und links der Kanzel: Der Gute Hirte und Maria mit dem Kind, beide in gotisierendem Stil. Ebenfalls neugotisch ist der Taufstein, während die aus Zinn gegossenen Leuchter und das Kruzifix neuklassizistische Formen haben. Neuklassizistisch ist auch der Prospekt der kleinen Orgel auf der Empore über dem Eingang. An der flachen Decke erscheinen in den vier Ecken die Symbole der Evangelisten, in der Mitte die aus einem Wolkenring herabfahrende Taube des Heiligen Geistes. Diese Anordnung stellt den „Himmelswagen“ nach Hesekiel, Kap. 1 dar, eine zur Barockzeit sehr beliebte Thematik. Abgerundet wird alles durch schwungvolle Jugendstilranken um die Fenster. Trotz dieses „Sammelsuriums“ entstand ein schöner, harmonischer Raum. Acht Bibelsprüche, die, sorgfältig geschrieben und vergoldet, im Raum verteilt angebracht sind, bezeugen: Auch in Mönchgrün ist die Kirche „eine Stätte, da man höret“.
(aus dem Buch "Kirchen im Oberland" von Peter Weiss, Berlin 1988)

 

 
 
 
 
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